Dieser Bericht war als Link dem vorherigen Artikel von ORF Kärnten beigefügt – mit Erwähnung der Lebensretter-App und der Tatsache, dass es die App in Kärnten noch nicht gibt.
12.000 Menschen sterben jährlich in Österreich am plötzlichen Herztod. Vielen könnte geholfen werden, wenn rechtzeitig reanimiert wird, also eine Herzdruck-Massage erfolgt. In Kärnten liegt die Laien-Reanimationsrate deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, warnt der Verein In.Puls.
Der Verein lud am Samstag im Rahmen der Woche der Wiederbelebung zum Reanimationstraining in ein Klagenfurter Einkaufszentrum. Wie wichtig eine Herzdruck-Massage sein kann, weiß auch Extrem-Mountainbiker Franz Gossmann. Vor sieben Jahren rettete ihm eine Reanimation das Leben: „Ich muss sagen, dass ich überlebt habe ist ein Wahnsinn, ich war fast tot, kann man sagen.“
Es muss aber kein Unfall sein, der plötzliche Herztod kann jeden und überall treffen. Risikofaktoren sind Rauchen, Diabetes, hohes Cholesterin und Stress, aber auch die Einnahme von Psychopharmaka könne Herz-Rhythmusstörungen auslösen.
Der einzige Fehler ist nichts zu tun
Wichtig sei es, sofort zu handeln um das Blut im Herz-Kreislaufsystem in Bewegung zu halten, so die Notfallmedizinerin Lydia Triffterer: „Durch dieses Pumpen, das Sie von außen tätigen, mit Ihren Händen, mit Ihrer Kraft, und das braucht Kraft, pumpen Sie das Blut weiter. Sie drücken auf das Herz, durch die Entlastung entleeren Sie das Herz und es funktioniert, wie wenn Sie auf einen Luftballon drücken und das Blut wird weiter gedrückt.“
Das Einzige, was man als Augenzeuge falsch machen könne, sei nichts zu tun. „Sie sollten daran denken, dass Sie nichts falsch machen können, weil der Mensch ist ohne Sie tot. Sie können nur gewinnen. Sie können, wenn Sie hingreifen und wirklich Ihre Kraft einsetzen, können Sie für diesen Menschen nur das Beste rausholen“, so Triffterer.
Schnelle Hilfe durch Lebensretter-App
Weil es in der Bevölkerung am Wissen für den Ernstfall mangelt, fordert der Verein In.Puls. auch für Kärnten ein zentrales Reanimationsregister und die Einführung der Lebensretter-App, bei der sich in Wien schon 8.000 Helfer registrieren ließen. Wo die App eingesetzt wird, konnten bereits Leben gerettet werden, sagte Vereinsobmann Christopher Krainer: „Vor kurzem konnte auch ein Pärchen in Wien erfolgreich jemanden reanimieren und der Rettung übergeben, weil sie in unmittelbarer Nähe waren und über die Lebensretter-App alarmiert worden sind.“
Das System könne man leicht auch in Kärnten übernehmen, so Krainer: „Es gibt im Prinzip in Wien schon die Lebensretter-App, so wie auch die Team Österreich-App von Ö3. Und man bräuchte diese Systeme nur fix in unser Leitstellennetz etablieren und übernehmen. Und das wäre eigentlich alles.“ Finanziert sei das System bereits, das Kärntner Rote Kreuz hege jedoch datenschutzrechtliche Bedenken. Dort war bisher niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
ORF 18.10.2025
PS Dem ist nur hinzuzufügen, dass es die App in Kooperation mit dem ÖRK in allen Bundesländern gibt, außer in Kärnten und in der Steiermark. Von Seiten des Verein Lebensretter und Team Österreich ist die technische Anbindung auch dort fertig. Es ist ein System und eine Kooperation der ursprünglichen Lebensretter-App ( Beginn vor genau 10 Jahren) mit dem ÖRK / Team Österreich zur Ausrollung in den Bundesländern.